Ein Fax gegen den kalten Krieg

19. Februar 2018

Alte WeltkarteMit dem Global-Art-Fusion-Kunstprojekt wurde eine neue Ära des Kunstzeitalters eingeläutet. Und ausgerechnet ein Fax spielt dabei die größte Rolle. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges, der unüberbrückbare Grenzen schaffte, galt es Mittel und Wege zu finden um weite Distanzen zu überbrücken. Da kam die aufkommende Verbreitung des Fax als Kommunikationsmittel gerade richtig. Bereits 1980 nutzten Künstler Faxe als Kunstobjekte und für Kollaborationen mit anderen Künstlern. Aber erst 1985 wurde die erste Zusammenarbeit mehrerer Künstler an einem Fax-Art-Projekt auch dokumentiert.

Von Düsseldorf nach New York

Die Reise dieses Fax nahm ihren Anfang im Atelier des bekannten deutschen Künstlers Joseph Beuys in Düsseldorf. Beuys fertigte die Zeichnung „Stein der Weisen“ an, die Darstellung eines nackten Menschen, die eine besondere Verletzlichkeit ausstrahlen sollte. Die Zeichnung wurde per Fax nach New York versendet, an niemand geringeren als Andy Warhol. Dieser gehörte schon seit den sechziger Jahren zu den angesehensten Künstlern der Gegenwart. Warhol ergänzte das Fax um ein großes Peace-Zeichen, ein Symbol das schon damals weltweit für Frieden stand und während des Kalten Krieges eine besondere Bedeutung einnahm. Weiter ging es nun für das Fax nach Tokio, indem Andy Warhol es an den japanischen Künstler Kaii Higashiyama sendete.

Von New York nach Tokio

Kaii Higashiyama, ein bekannter Landschaftsmaler der in Berlin studiert hatte, zeichnete als Abschluss zwei filigrane Pflanzen und den Satz „Sogar ein Unkraut besitzt das kostbare Geschenk des Lebens“ als Friedensbotschaft auf das ankommende Fax und drückte somit seine Abneigung gegen den Krieg aus. Ein letztes Mal wurde das Fax dann auf den Weg geschickt.

Die letzte Station für das Fax, das nunmehr einmal um die Welt ging, war das Museum für Moderne Kunst in Wien. Dort wurde es schlussendlich, vor vielen geladenen Gästen, im Ganzen empfangen. Die ganze Aktion, initiiert von Concept-Art-Künstler Ueli Fuchser, dauerte gerade einmal 32 Minuten. Ziel war es, gemeinsam ein Zeichen gegen den Kalten Krieg zu setzen. Das Fax wurde als das beste Mittel für diese weltweite Kollaboration ausgesucht, da sich die Aktion auf diesem Weg am schnellsten und vor allem grafisch am besten realisieren lassen konnte. Dieses Fax sollte jedoch nicht das Einzige sein, dass als Kult in die Geschichte einging.